AAC Projekt – Studie zum nachhaltigen Outdoorsport
„Über das Tun und Handeln zur Erkenntnis kommen“ (aus Experteninterview AAC-Partnerregion Allgäu“)
Für das Interreg-Projekt „Alpine Awareness Camps“ (Förderprogramm: INTERREG VI-A Bayern – Österreich 2021-2027; Projektcode: BA0100043) wurde in den letzten Monaten an einer Studie gearbeitet, die sich um den nachhaltigen Outdoorsport kümmern sollte. In zwei Phasen – quantitativ mittels Fragebogen und qualitativ mittels Experteninterviews – wurden inhaltliche Komponenten herausgearbeitet, die für den weiteren Projektverlauf besonders für die Gestaltung der inhaltlichen Ausbildungselemente wesentlich sind. Die daraus erarbeiteten Implikationen können folgendermaßen definiert werden:
Implikationen
• Den Befragten war durchaus bewusst, was sie selbst zur Nachhaltigkeit beitragen. Während regionaler Konsum und Schutz der Natur wesentliche Themen sind, besteht durchaus Handlungsbedarf im Bereich der Mobilität. Obwohl der Einfluss des Umstiegs auf nachhaltigere Mobilitätslösungen auf den Klimawandel starke Auswirkungen hat, wurde dies von den Probanden nicht so stark wahrgenommen. Informationen und Fakten zur Rolle der Mobilität, zu Mobilitätslösungen für verschiedene Zielgruppen oder auch Best-Practice Umsetzungen sollten Raum bei den SAAC Camps einnehmen.
• Ebenso gilt es Lösungen zu diskutieren für die wahrgenommenen Veränderungen am Berg. Die stark gestiegene Frequenz von Urlauber:innen und Erholungs- und Freizeitsuchenden am Berg wurde als Herausforderung gesehen. Hier könnten auch Schulungen und Trainings helfen, konkrete Lösungen bspw. zur Besucherlenkung angeboten werden. Zudem gilt es die Zielgruppen zu verstehen und zu eruieren, wie man diese unterschiedlichen Zielgruppen zu Verhaltensveränderungen bewegen könnte.
• Das Verständnis von Umweltsystemen ist evident, denn nur so können kausale Zusammenhänge am Berg verstanden werden. Die Teilnehmer:innen der Camps und die Expert:innen untermauerten die Komplexität von Systemen wie der Umwelt oder des Klimas und wiesen darauf hin, dass viele Zusammenhänge und Auswirkungen dem Einzelnen nicht klar sind. Auch hier müssen die Camps stärker und interdisziplinär ansetzen.
• Kenntnisse zu Naturgefahren, Material, Techniken und Sportaktivitäten sind Schlüsselinhalte auf die man sich weiter fokussieren sollte. Dennoch muss auch der Schwerpunkt der nachhaltigen Tourenplanung geschärft werden. Hier ist derzeit ein hoher Bedarf zu lernen, wie man spezifische Anspruchsgruppen zu einer nachhaltigen Tourenplanung bewegen kann.
• Bei den Methoden entstand kein klares Bild: Deutlich wurde nur, dass sowohl nach VR als auch nach mehr Nutzung von KI noch keine allzu große Nachfrage besteht. Aber das oben dargestellt Bedürfnisse komplexe Zusammenhänge besser verstehen zu können untermauerte die Nachfrage nach Planspielen und Simulationen oder Gamification Angeboten. Da fast alle Zielgruppen der SAAC Camps stark outdoor-orientiert sind und viel in der Natur und im Gelände lernen wollen, verwundert nicht und ist derzeit eine Stärke des Angebotes. Hier sollte man wenig verändern, jedoch vor allem die Regionen und Beispiele im Hinblick auf Nachhaltige Best-Practice Modelle auswählen.
Zahlen/Daten/Fakten zur Studie
• Quantitativ -> 191 Datensätze übernommen; Befragungszeitraum Mai 2024; Online- Fragebogen
• Qualitativ -> 11 Experteninterviews in Tirol & Bayern (Allgäu); Interviewleitfaden
Die Studienergebnisse bilden einen wesentlichen Themenkern für die im Projekt zu entwickelnden Ausbildungskonzepte für die SAAC-Camps. Mit Hilfe dieser Inhalte sollen neue Ausbildungsschwerpunkte herausgearbeitet werden. Im Rahmen des Projektes werden dazu Pilotcamps durchgeführt, die die Inhalte und Methodiken evaluieren und entsprechend für eine Umsetzung nach Projektende vorbereiten.